Dezember 2

Folge 002: Wie Minimalismus mein Leben verändert hat [Podcast]

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Fühlst du dich überfordert mit deinem ganzen Kram? Bist du bis Abends spät dabei, die Spuren des Tages zu beseitigen - statt dich auzuruhen und zu regenerieren vom Tag? Es kann auch wesentlich einfacher sein.

In dieser Episode erzähle ich dir von meinem Weg zum Minimalismus. Vom zunehmenden Chaos hin zu einem wesentlich einfacheren Leben. Außerdem beantworte ich, wie du deine Kinder zum aumisten bewegen kannst und die Frage "Was, wenn mein Mann nicht mitmacht?".

Viel Freude beim Entdecken: Bleib' neugierig auf dein Leben!

Deine Elske



Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei „Einfach Erfüllt Leben“ - dein Podcast für Minimalismus, der weitergeht als nur ein leeres Zuhause: Dein Podcast für ein erfülltes Familienleben. Mein Name ist Elske und ich bin berufstätige Mutter von zwei kleinen Kindern. Ich bin schon einen langen Weg gegangen und ich möchte mit dir hier unbedingt meine Erfahrungen und meine Erkenntnisse teilen.
Meine Vision ist, dass Frauen in ihre volle Kraft und ihre volle Größe kommen und den Marschbefehl annehmen, den Gott ihnen gegeben hat für ihr Leben. Damit sie ein erfülltes Leben leben können, und zwar direkt aus der Quelle.


Hallo und herzlich willkommen! Ich freue mich total, dass du heute wieder eingeschaltet hast und dass ich dabei sein darf, wenn du Wäsche zusammenlegst, Auto fährst oder was auch immer. Ich möchte dir heute ein bisschen erzählen, wie Minimalismus mein Leben verändert hat und wie es auch dein Leben verändern könnte.

Wie Minimalismus mein Leben verändert hat

Also ich fange mal so an: Wenn ich mich zurückversetze, vor ungefähr acht Jahren oder sowas, ich hatte ein kleines Baby, ein kleines Kind, und mein Mann und ich, wir waren vor nicht allzu langer Zeit vorher zusammengezogen in eine gemeinsame Wohnung, unsere erste gemeinsame Wohnung. Und wir haben alle unsere Sachen mitgebracht, also ich hatte von Natur aus eigentlich eher schon weniger Sachen gehabt als er, weil ich einfach schon viel umgezogen bin und immer dafür gesorgt habe, dass meine Sachen komplett zusammenlegbar sind, also meine Möbel. Ich hatte diese IVAR Regalsysteme von Ikea und mein Bett war einfach ein Lattenrost und eine Matratze und vier …

Oh nein, jetzt klingelt’s. Moment! 
Okay, auch Klingeln gehört zum Leben. Hier bin ich wieder.

Wo war ich stehengeblieben? Ich hatte nicht so viele Sachen, aber natürlich, als wir unsere beiden Haushalte zusammengeworfen haben, hatten wir plötzlich zwei Salatsiebe, jede Menge Töpfe und so weiter.

Minimalismus - Ausmisten obwohl deine Dinge ein Geschichte haben

Und das war schon nicht so einfach, habe ich gemerkt, weil ich so sehr an meinen Dingen gehangen habe. Weil in meiner Familie haben Dinge so ein Wesen, die bekommen eine Persönlichkeit. Für Autos wurden Personennamen verteilt zum Beispiel und ganzen Heerscharen von Dingen. Meine niederländische Familie sagt „met een verhaal“, also mit einer Geschichte. Das hat dann schon Uropa soundso gehört und das war der erste, der das und das und so weiter.

Familienerbstücke

Ich hatte zum Beispiel eine, das hatte ich zu dem Zeitpunkt, als wir zusammengezogen sind, gerade bekommen, also eine Münze von der niederländischen Betonmaatschapij (Anmerkung: Königlich niederländische Betongesellschaft), die mein Urgroßonkel verliehen bekommen hat, und das war der erste Ingenieur in der Familie und ich war ja die zweite Ingenieurin in der Familie. Und dadurch ist dann diese Münze an mich übergegangen zusammen mit einer Festschrift, wo er dann noch mal namentlich erwähnt wurde. Da war dann vorne drauf ein Aufkleber mit dem Text:

Darf niemals weggeschmissen werden.

Also solche Sachen gibt es bei uns in der Familie. Und obwohl ich wenige Sachen hatte, sind mir meine Sachen so wertvoll gewesen, weil sie eben alle irgendwie schon lange Bestandteil meines Lebens waren, eine Geschichte haben und so weiter. Also wir hatten viele Sachen, einige Sachen von meinem Mann mussten weichen, damit dann Dinge, die ich mitbringe, Platz hatten. Ich finde, ich habe natürlich auch viel schönere Möbel gehabt als er, aber das ist natürlich Geschmackssache 😉

Wenn Kinder kommen, werden es eher mehr als weniger Dinge

Wie auch immer, also wir wurden Eltern, unser ältestes Kind wurde geboren. Ich habe auch relativ bald wieder angefangen zu arbeiten nach ein paar Monaten und unsere Tochter war bei einer Tagesmutter. Und sie begann irgendwie zu robben, dann zu krabbeln. Bei uns stand auch unheimlich viel auf dem Boden, alles wanderte erst mal 30 Zentimeter vom Boden in die Höhe, also in höhere Regalbretter, auf die Fensterbank, auf Sofalehnen, Tische, Schreibtische und so weiter. Es wurde erst mal die erste Stufe nach oben gehoben. Dann fing sie an, sich hochzuziehen, da mussten wir uns noch was anderes überlegen. Also ist alles immer weiter höher in den Schränken gewandert. Und so ging‘s eigentlich immer weiter.

Die Arme wurden länger, sie konnte greifen und so weiter. Es war einfach so schrecklich viel Gerümpel bei uns. Also es waren einfach unheimlich viele Sachen.

Nächster Stop: Organisation

Ich habe versucht zu organisieren, also mein liebstes Pinterest Board war „Organisation Haushalt“. Ich habe mir Bücher gekauft für Haushaltsorganisationen. Ich liebe sowieso Bücher, deshalb, ich kaufe mir auch schnell Bücher über irgendwas. Und mein Mann spottet auch immer oder scherzt immer: Wenn er möchte, dass ich mich in irgendeine Richtung bewege, dann ist es am besten, wenn ich ja ein Buch darüber lese.

Aber auf jeden Fall, ich habe halt Haushaltsorganisation. Der Höhepunkt war, glaube ich, dass ich unseren Kühlschrank organisiert habe und Post-Its darin verteilt habe, weil auch relativ viel Leute immer da waren und ich wollte, dass dieser Kühlschrank so organisiert blieb, wie ich ihn organisiert hatte.

Das war aber nur Micro-Management, also das große Ganze war irgendwie chaotisch. 

Und wenn jemand zu Besuch kam, dann haben wir erst mal zwei oder drei Stunden damit verbracht morgens - samstags vormittags durfte keiner zu Besuch kommen - aufzuräumen, alles mal irgendwie aus dem Weg zu bekommen. Mein Mann ist an sich ein ordentlicher Mensch, ich bin kein besonders ordentlicher Mensch, deshalb mache ich eher Riesenaktionen und er ist eher so derjenige, der ständig dafür sorgt, dass Dinge wieder auf seinen Platz kommen. Aber wir haben das nicht optimal eingesetzt.

Der Eye-Opener

Dann war ich bei einer Freundin und wir saßen bei ihr im Wohnzimmer und es war so, also sie hat ziemlich viele Kinder, ich muss überlegen, vier insgesamt. Also die haben eine Patchwork-Familie und das jüngste Kind war so alt wie meine Tochter. Im Wohnzimmer war es halt super aufgeräumt und es war so schön und es gab kein Spielzeug, das überall rum lag, und es war nichts gestopft in Regale, sondern es waren sogar Schränke leer.

Und ich war nur: Wie machst du das? Sie hat dann gesagt, dass sie konsequent jeden Abend alles Spielzeug aus dem Wohnzimmer wegräumt. Das hat mich total beeindruckt. Und dann bin ich nach Hause gegangen und habe mir alles angeguckt und gedacht: Okay, unmöglich, dass wir jeden Abend das Spielzeug aus dem Wohnzimmer bringen. Also unsere Wohnung, muss man dazusagen, weil sie auch auf zwei Personen ausgerichtet war, die Vollzeit arbeiten und wenig zu Hause sind, war einfach auch nicht besonders groß. Mir ist einfach klargeworden, organisieren allein, das reicht nicht.

Wenn man so viele Sachen hat, dann reicht es nicht die zu organisieren und noch besser zu verstauen und noch ein cooleres Ablagesystem sich auszudenken und noch fünf Pins auf das „Organisation Haushalt“ Pinterest Board zu pinnen.

Man man muss einfach dafür sorgen, dass es weniger wird.

Dann hat eigentlich meine Geschichte angefangen mit Ausmisten und gucken, was brauche ich nicht mehr. Ich habe dann irgendwann auch mal wieder Bücher dazu gelesen. Und ich habe dann irgendwann gemerkt so: Boah! Ich bin innerlich so aufgewühlt. Ich habe gemerkt, das liegt einfach daran, weil ich mich von so vielen Sachen trenne.

Es wurde immer mehr, also ich habe immer mehr Lagen abgetragen. Also ich habe das gar nicht geschafft, alles auf einmal auszumisten, alles auf einen Ort zu geben und fertig, sondern ich musste das wirklich in vielen Wellen machen. Ich bin auch immer noch nicht fertig, es kommt ja auch immer wieder Zeug rein, also Dank sei Kindern, aber ich habe immer weitergemacht. Inzwischen hatten wir dann auch zwei Kinder und die Wohnung war immer noch gleich klein, wir wurden aber immer mehr Leute. Und klar, über Kinder kommt einfach unheimlich viel Zeug rein. Also wir haben auch zum Beispiel mit Stoffwindeln gewickelt, weil ich finde das halt von der Nachhaltigkeit unheimlich super mit Stoffwindeln zu wickeln. Aber das waren dann auch wieder mehr Dinge und dann stand da noch ein zusätzlicher Windeleimer und es musste auch gewaschen werden.

Also es wurde jetzt irgendwie nicht besser und ein zweites Kind kriegt natürlich auch wieder sehr viele Sachen geschenkt und man braucht noch mehr Platz für Klamotten, für zwei Kinder. Okay, die sind nicht so groß die Klamotten, aber die Dinge an sich werden immer mehr. Und dann fangen die Kinder ja auch noch an selbst zu sammeln, wenn sie älter werden. Dann plötzlich wird jedes Papierschnipselchen wichtig, jede kleinste Kinder-Eierfigur, die man so bekommt, selbst wenn sie kaputt ist. Dann darf auch nichts weggegeben werden, weil man es ja noch brauchen könnte.

Ich habe auch versucht, an den Kindern vorbei irgendwie Sachen verschwinden zu lassen, aber nach drei Monaten kommt dann unweigerlich: Wo ist denn dieses Memory? Das eine mit dem Elefanten drauf. Und dann: Oh! Ja, hm. Also ich wollte auch nicht die Mutter sein, die einfach Sachen verschwinden lässt. Ich möchte das mit meinen Kindern im Gespräch machen.

Aber irgendwie hat es auch nicht geklappt, sie dazu zu bewegen, auszumisten. 

Dann habe ich gedacht: Okay! Es ist jetzt egal, bevor ich es jetzt ganz lasse und es eigentlich nur noch ein riesigeres Chaos gibt, dann gehe ich jetzt voran und ich mache das jetzt mit meinen Sachen. Ich räume jetzt konsequent auf. Weil Kleiderschrank hat schon geklappt, okay, das war auch nicht so schwierig, weil ich eh nicht viele Klamotten habe und eher damit ringe, dass ich genügend Klamotten habe, als dass ich zu viel habe.

Dann Bücher, habe ich echt superkonsequent mich von gelöst. Und das ging auch in mehreren Wellen. Aber ich habe mich nie so an die emotionalen Dinge drangewagt.

Also tatsächlich, was mache ich jetzt mit dieser Betonmaatschapij Münze? Diese Münzen-Auszeichnung, die mein Urgroßonkel bekommen hat, zum Beispiel. Und ich habe mich getraut und habe gesagt zu meiner Familie: Ich möchte diese Münze nicht behalten. Ich will mich auch nicht dran halten, dass ich niemals diese Zeitschrift wegschmeißen darf. Wer möchte die nehmen? Tatsächlich ist sie dann wieder zurück in die Familie gewandert. Und mit dieser Münze sind auch noch mehrere andere Sachen zurückgewandert, die ich irgendwann mal bekommen habe, Erbstücke und so weiter, weil ich einfach nichts damit anfangen wollte. Bei manchen Sachen haben auch alle gesagt: Nein, nein, um Gottes Willen, ich will es auch nicht haben. Und da dachte ich auch: Ich bin ja nicht euer Museum. Also warum sollte ich es aufheben, wenn andere das nicht haben wollen. Das gab mir auch die Freiheit, mich dann davon zu trennen.

Der Durchbruch für mich beim Minimalismus

Also was war der Durchbruch für mich im Minimalismus-Thema? Wann war das?

Ende letzten Jahres habe ich einfach gemerkt: Okay, wir ziehen zwar nicht um, wir wissen zwar die ganze Zeit, dass wir umziehen, ich tue jetzt einfach so, als würden wir umziehen und ich müsste all das, was wir jetzt besitzen, was ich jetzt besitze, in Kisten packen und dann woanders wieder auspacken. Und: Auch noch aus dem dritten Stockwerk Altbau runterschleppen die Treppe und dann irgendwo wieder reinschleppen. Das hat supergut geklappt.

Ich habe dann ausgemistet mit einem Ziel, und zwar, dass ich die Dinge, die ich habe, auch wirklich mitumziehen wollen würde, wenn wir umziehen würden. Und auch ganz konsequent.

Eine Freundin von mir ist auch in der Zeit, also kurz vorher, umgezogen, und die haben halt ihren kompletten Keller ausgemistet. Und so habe ich gedacht: Yes! So will ich da drangehen.

Und siehe da, meine Kinder, meine Sammlerkinder, haben plötzlich angefangen, also vor allem meine ältere Tochter, die haben plötzlich angefangen und gesagt: Mama, können wir nicht mal ausmisten? Ich möchte ausmisten. Also ich dachte immer: Okay! Die wollen eh nur was mit mir machen einen Nachmittag, aber warum nicht ausmisten? Wenn dann dabei ein Stapel Bastelsachen abgefallen ist, also selbstgebastelte Dinge, die nie weggeschmissen werden dürften, eigentlich, dann hat mich das total gefreut. Bei den Kindern geht es halt auch in Lagen, aber es hat mich total motiviert zu sehen, ich gehe mit gutem Beispiel voran und sie haben einfach Lust, da auch mitzumachen.

Es ist immer noch ein Prozess, ich lebe nicht in einem superaufgeräumten total cleanen Haus mit nirgendwo Krempel, sondern ich bin einfach dabei und ich versuche auch andere Bereiche meines Lebens weiterhin zu vereinfachen, aber es ist total viel möglich geworden.

Und siehe da: Nachdem ich ausgemistet habe, als würden wir umziehen, tatsächlich haben wir es dann geschafft umzuziehen. Etwas, was wir acht Jahre lang nicht geschafft haben. Ich denke, es hat auch viel mit Corona zu tun, weil durch die Situation, durch den ersten Lockdown in Köln, erweiterter Innenstadtbereich, nur Straßen um uns herum, dritter Stock Altbau, die Kinder, wir hatten keine Terrasse, wir hatten keinen Balkon, gar nichts. Weil wir ja eingezogen waren als zwei Vollberufstätige, kinderloses Paar, haben wir sowas überhaupt nicht gebraucht, weil wenn wir irgendwo rauswollten, sind wir halt irgendwo ein Bierchen trinken gegangen, Kölsch trinken gegangen oder waren Frühstücken oder so. Aber mit Kindern hat man es dann richtig gemerkt. Das war dann immer so eine Riesenaktion, alle anziehen, alle vor die Tür treiben, zum Spielplatz gehen oder erst mal irgendwohin fahren, dass man irgendwo bei Bäumen war oder sowas.

Na gut, okay, wahrscheinlich, du kennst das vielleicht sogar von dir selbst. Aber auf jeden Fall sind wir dann tatsächlich umgezogen, weil wir gemerkt haben, diese Situation, in der wir uns befinden, zu viert in dieser kleinen Dreizimmer-Wohnung, mein Mann war im Homeoffice, ich habe zu der Zeit - Gott sei Dank, das war echt ein großer Segen - nicht gearbeitet, wir sind die ganze Zeit so ein bisschen rumgeschlichen und ich habe immer gesagt: Psst! Der Papa arbeitet, bitte störe ihn nicht. Und das war einfach auch kein Männerbild, also kein Rollenbild, was ich den Kindern so vermitteln wollte. Ich fand das total schrecklich. Dadurch wurde dann plötzlich viel möglich.

Weil ich auch schon Übung hatte, mich von Dingen zu lösen, hat es dann irgendwie, Gott hat das vorbereitet für uns, und wir haben einfach alles aus seiner Hand empfangen und sind mit dem Flow gegangen. Da, wo es hingegangen ist, wo wir hin gespült wurden, da sind wir. Und jetzt wohnen wir in einem kleinen Städtchen auf dem Land, total schön. Wir sind hier richtig gut angekommen.

Das ist so das, wie mein Minimalismus mein Leben verändert hat. Und nicht nur das. Ich habe auch gemerkt, durch diesen Prozess des Ausmistens hat sich auch total viel geändert. Also ich mache mein Leben so, wie es zu mir passt, ich lebe mein Leben so, wie es zu mir passt, wie es zu uns als Familie passt. Und ich versuche, es so stressfrei wie möglich zu gestalten. Also auch Kindergeburtstage sind bei uns, auch wenn ich in mir die superkreative, perfekte Mutter sehen möchte, die dann den Fußballkuchen backt oder den Piratenschiffkuchen, da gibt es bei uns halt Backmischung und mit Schokolade ein Schleich-Pferd obendrauf geklebt, wenn es ein Pferdekuchen sein soll. Oder wenn es ein Eisbär- und Eisbärbaby-Kuchen sein soll, dann gibt es einen Rührteig mit Kokosflocken und zwei Eisbären obendrauf. Also nicht selbstgebackene Eisbären, sondern gekaufte. Das hat wirklich mein Leben sehr vereinfacht.

Oder auch meinen Kalender habe ich sehr radikal ausgemistet, das fällt mir immer noch schwer, weil ich bin so ein Menschenmensch, Corona hilft mir dabei, meinen Kalender leer zu halten. Aber auch Beziehungen habe ich losgelassen, ich werde immer besser im Neinsagen, im Priorisieren und ich kann immer besser aushalten, wenn Menschen vielleicht von mir enttäuscht sein werden. Also meistens sind sie es nicht mal, weil die meisten es sehr gut verstehen können, aber ich hatte ja auch schon in der vorigen Folge, wo es über Mutterschuldgefühle geht, darüber gesprochen, dass es schwierig ist Enttäuschungen auszuhalten oder die Erwartungen, die man eben an sich selbst hat, wie man sein sollte, wenn man die nicht erfüllt, dass das auch unheimlich viel Schuldgefühle auslösen kann.

Minimalismus wirkt in Schichten

Und es gibt einfach noch ganz viele andere Sachen. Also ich versuche Rhythmen in unseren Alltag einzubauen und ich habe schon viel ausprobiert.

Zum Beispiel Wäsche ist irgendwie so ein Thema, das verfolgt mich. Mein Mann und ich haben uns die Hausarbeit ziemlich in gleichen Teilen aufgeteilt und Wäsche ist halt mein Ressort. Ich habe schon vieles ausprobiert mit Wäsche, also Waschtage, an denen ich ausschließlich gewaschen habe. Da kam ich aber nicht mehr zum Arbeiten. Jetzt mache ich es so, dass ich das irgendwie in meine Tagesroutine so ein bisschen miteingebunden habe. Das geht auch super im Homeoffice. Also es stehen selten Wäschekörbe rum. Jetzt tun sie es gerade, aber meistens stehen keine Wäschekörbe mehr hier bei uns rum.

Minimalismus: Was tun, wenn dein Partner nicht mitmacht?

Ich habe letzte Woche auch noch ein superspannendes Thema, eine Frage bekommen von einer Leserin von meinem Newsletter:

Was ist denn, wenn der Mann nicht mit an Bord ist beim Ausmisten? 

Und das ist ungefähr die Frage, es ist schwierig, wenn man so davorsteht und denkt, boah, das sind jetzt auch alles unsere gemeinsamen Sachen und wir haben das auch gemeinsam angeschafft, aber man kann immer bei seinen eigenen Sachen anfangen.

Und so, wie ich es bei meinen Kindern erlebt habe und es auch teilweise von meinem Mann erlebe, wenn man mit gutem Beispiel vorangeht, dann bekommen andere auch Lust da drauf, ihre eigenen Sachen auszumisten und zu machen.

Und selbst, wenn das nicht so ist, also mein Mann hat halt auch einen eigenen Bereich und ich bin einfach dann konsequent, wenn Sachen rumliegen, dann trage ich die dahin.

Ich würde mir im Traum nicht einfallen lassen, seinen Kleiderschrank auszumisten, seinen Schreibtisch aufzuräumen oder keine Ahnung, da lasse ich schön meine Finger davon. Aber das war eh schon immer meine Prämisse, dass jeder auch seine eigenen persönlichen Sachen hat, wo keiner drangeht.

Ich würde auch nie einen löchrigen Socken einfach so wegwerfen, sondern ihn vielleicht ziemlich demonstrativ oben auf der Wäsche drapieren. Ja, solche Sachen. Also wenn dein Mann nicht mit an Bord ist, dann ist er es nicht und vielleicht ist er es irgendwann, aber du kannst deine eigenen Rhythmen und eigenen Routinen schaffen. Ihr könnt vereinbaren zum Beispiel, dass du einen Ort hast, wo du seine Sachen hinbringst, wenn du merkst, okay, hier liegen Sachen rum.

Und wenn es um Dinge geht, die eben wichtig für beide sind, dann ist es wirklich, miteinander sprechen und es ist vielleicht auch manchmal ein bisschen Ringen und es gibt vielleicht die Möglichkeit, Sachen mal in eine Kiste irgendwo in den Keller oder unters Bett zu packen und ein Datum drauf zu schreiben, um zu gucken, wann haben wir das denn letztes Mal benutzt?

Also das fand ich zum Beispiel hilfreich zu sehen, okay, dieses Gerät, das haben wir jetzt über ein Jahr nicht benutzt. Zum Beispiel, wir haben so einen Mörser und einem Stößel, um Gewürze klein zu machen in der Küche, und ich habe das Gefühl, wir benutzen das nie und ich hätte es schon bestimmt fünfmal ausgemistet, wenn nicht mein Mann immer da sein Veto eingelegt hätte. Und da das ja etwas ist, was uns gemeinsam gehört, habe ich es nicht einfach weggetan und wir haben einen Datum-Zettel reingetan und tatsächlich, er benutzt das Teil mindestens einmal im Jahr, wenn er das Weihnachtsgebäck macht. Und deshalb darf es immer noch da sein. Bis es vielleicht mal ein Jahr ausfällt, dann hätte ich ein gutes Argument.

Also das ist, wenn der Mann nicht mit an Bord ist: Du kannst schon allein anfangen. Was habe ich jetzt mir noch notiert? Es gibt noch viel dazu zu sagen, unterm Strich ist wirklich Minimalismus im Familienalltag etwas, was dir total helfen kann, weil es gibt einfach weniger zu händeln, weniger zu managen, Dinge, die du entstauben musst oder was auch immer. Deshalb: Ich kann‘s dir total empfehlen.

Minimalismus: So kannst du die ersten überschaubaren Schritte gehen

Und wenn du Lust hast, einfach die ersten Sachen mal so auszumisten, um mal ein bisschen dich einfach etwas zu erleichtern im Alltag, dann kannst du zu meiner Webseite kommen elskeschoenhals.de und wenn du dich für den Newsletter einträgst, dann schicke ich dir das PDF mit „17 Dingen, die du heute noch ausmisten kannst für ein erfüllteres Leben“. Also das ist elskeschoenhals.de. Wenn du Lust hast, dann komm auch auf Instagram elske_schoenhals mit „oe“ und lass uns ins Gespräch kommen. Ich freue mich einfach total, von dir zu hören, wenn du mir sagst, was dir davon geholfen hat, was dich angesprochen hat.

Ich wünsche dir einfach total:

Bleib neugierig auf dein Leben!

Mach‘s ganz gut und bis zum nächsten Mal!

Ciao!



Tags

familienleben, minimalismus, veränderung


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